2.1 Aussagenlogik

Die klassische Aussagenlogik beschäftigt sich mit der Verknüpfung einfacher Ja-Nein-Aussagen durch Junktoren wie ,,Und”, ,,Oder”, ,,Nicht”etc.

Die Syntax aussagenlogischer Formeln ist durch die Menge $AF$ gegeben, die wie folgt induktiv definiert ist:

Aussagenlogische Variablen und Konstanten werden auch als atomare aussagenlogische Formeln oder kurz Atome bezeichnet. Die Elemente der oben bereits erwähnten Menge {,,,,,,,,,}. heißen Junktoren, Konnektoren oder logische Operatoren.

Eine Funktion vom Typ $AV\rightarrow\left\{\mbox{\underline{\boldmath$\mathrm{t}$}},\mbox{\underline{\boldmath$\mathrm{f}$}}\right\}$ nennt man (aussagenlogische) Interpretation. Die Menge aller Interpretationen wird mit $INT$ bezeichnet.

Diese Semantik aussagenlogischer Formeln wird durch eine Funktion $M_{AF}:\:INT\times AF\rightarrow \left\{\mbox{\boldmath$\mathrm{t}$},\mbox{\boldmath$\mathrm{f}$}\right\}$ bestimmt. Diese $M_{AF}$ ist wie folgt definiert:

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über alle nicht-trivialen zweistelligen aussagenlogischen Funktionen:

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Die Semantik aussagenlogischer Formeln wurde hier lediglich eingeführt, um nun den Begriff der Äquivalenz zweier aussagenlogischer Formeln formulieren. Dieser Begriff ist wesentlich für das vorliegende Programm, da die im nächsten Kapitel beschriebenen Normalformen stets äquivalent zur Ausgangsformel sein müssen. Zwei Formeln $F,G\in AF$ heißen äquivalent, wenn $M_{AF}\left(I,F\right)=M_{AF}\left(I,G\right)$ für alle $I\in INT$. Mit diesem Wissen ist es nun möglich, eine aussagenlogische Formel $F$ in eine andere aussagenlogische Formel $G$ umzuformen, wobei $F$ und $G$ äquivalent sind.

Paul Staroch
2007-04-12